Nach den wenig erfreulichen Ersteindrücken unseres Roadtrips
waren wir froh, auf einem für Übernachtungen genehmigten Walmart-Parkplatz in
Chino die Nacht verbringen zu können. Erst einmal, das mit der Freude ließ
gegen 4 Uhr stark nach. Etwa 2 Stunden lang wurde das ganze Areal rund um
unseren Camper von einer Armada von Kehrmaschinen und Laub- bzw.
Müllzusammenblasvorrichtungen für den folgenden Tag fit gemacht. Da die
Supermarktkette auch täglich bis 24 Uhr geöffnet hat und wirklich auch zu
später Stunde noch von reichlich Kundschaft besucht wurde, kamen wir erst nach
Mitternacht ein wenig zur Ruhe, nur eben nicht allzu lange.
Zumindest konnten wir im Einkaufstempel die spartanische
Kücheneinrichtung unseres Gefährtes etwas aufrüsten, indem wir Toaster,
Tupperbüchsen, Sparschäler und andere sinnvolle Dinge für einen schmalen Taler
hinzukauften. Das alles haben wir dann bei der Abgabe des Campers nach 4 Wochen an
nachfolgende Nutzer verschenkt.
Dann ging es endlich los. Die erste Zwischenstation war
Barstow, ein Ort mit einer Touristeninformation.
Dort deckten wir uns mit einem
Sack voller Karten und Broschüren ein und bekamen noch den Tipp, unbedingt der
Mojave-Wüste einen Besuch abzustatten. Dort gäbe es sehr schöne Wanderungen …
Dass wir in Richtung Wüste fuhren, merkte man auch an den
Bildern der vorbeiziehenden Landschaft.
Es wurde deutlich trockener und
deutlich weniger Autos fuhren auf den Straßen.
Die nächste Nacht blieben wir zunächst auf einem
Campingplatz nahe der „Geisterstadt“ Calico. Sie liegt bereits in der
Mojave-Wüste.
Grusel verbreiteten aber vor allem die Schilder, die auf die
hier lebenden giftigen Schlangen hinwiesen, allen voran Klapperschlangen.
Zu
später Stunde waren wir fast die Einzigen auf dem Campingplatz.
Morgens
dann also der Besuch der Geisterstadt Caliso. Mit dem Obolus für die vergangene
Nacht hatten wir bereits den Eintritt erworben. 2 Schulbusse lassen vermuten,
ein Besuch hier könnte pädagogisch wertvoll sein! Die Stadt wurde 1881 im Zuge des Silberbergbaus gegründet. Zu ihren besten Zeiten lebten ungefähr 1.200 Menschen in Calico, es gab über 500 Minen.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts fiel der Silberpreis in den Keller. Die Minen waren nicht mehr rentabel und die Stadt wurde infolgedessen aufgegeben.
Mit einer authentischen Geisterstadt hat das Gebotene nur wenig gemein: Ein Teil der Stadt brannte vor einigen Jahren komplett nieder und wurde neu aufgebaut wurde. Heute ist Calico eher ein Freilichtmuseum als eine Geisterstadt, aber man bekommt dennoch einen Eindruck vom harten Leben derer, die damals hier ihr Glück suchten.
Nicht alles hier ist wohl aus vergangener Zeit und wörtlich zu nehmen …
... selbst der (etwas außerhalb gelegene) Friedhof entspricht den Tourivorstellungen von der Begräbniskultur im wilden Westen.
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