Bei der Planung unserer Weltreise stand Costa Rica von
Anfang an auf meiner Wunschliste. Die „Schweiz Mittelamerikas“ ist ein
wunderschönes Land und aus vielen verschiedenen Gründen einen Besuch wert.
Mit seinen 51.100 km2 Fläche nimmt Costa Rica
lediglich 0.03% der weltweiten Landmasse ein, beherbergt jedoch ca. 5% der
weltweiten Arten. Dies macht das Land zu einem „Biodiversitäts-Hotspot“. Das
Land gehört damit zu den artenreichsten Ländern der Erde. Für Naturliebhaber
ist Costa Rica damit ein Paradies.
Geologisch ist Costa Rica ziemlich jung. Durch Subduktion (Abtauchen der Lithosphäre) der
Cocos-Platte unter die Karibische Platte am Mittelamerikanischen Graben formte
sich vor etwa 140 bis 65 Millionen Jahren eine Kette von Vulkaninseln. Diese
Inseln verbanden sich allmählich durch Anhebungen des Meeresbodens, durch
Abtragung der Vulkanhänge und die Anschwemmungen der Flüsse untereinander. Im
Ergebnis dessen entstand eine Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika. Dies
war der Startschuss einer Wanderung diverser Tierarten von Norden nach Süden
und in umgekehrter Richtung. So verdankt das Land seiner Lage am Übergang
zwischen zwei Kontinenten diesen Artenreichtum.
Ein weiterer Grund für mich, das Land kennen zu lernen, ist
das Ziel der Regierung, im Jahr 2021 (200. Jahrestag
der Unabhängigkeit von Spanien) eines der ersten klimaneutralen Länder der Welt
zu werden. Ein besseres Geschenk kann ein Land seinen Bürgern wohl kaum machen.
In der politischen Agenda ist das Grundrecht der Menschen auf eine saubere
Umwelt festgeschrieben.
Laut dem Costa Rican Electricity
Institute bezieht das Land bereits jetzt 98 % ihres Stroms aus erneuerbaren
Energien. Der Strommix wird von Wasserkraft
dominiert, umfasst aber auch Wind, Sonne, Geothermie und Biomasse.
Unsere von Leguan Reisen in
Deutschland organisierte und von ihrem Partner Ara Tours vor Ort hervorragend
umgesetzte Rundreise begann mit einem kurzen Aufenthalt in San Jose, der
Hauptstadt. Noch im Flughafengebäude bekamen wir einen Aufkleber auf die Brust
geheftet.
So „markiert“ war unsere Identifizierung beim Verlassen des Gebäudes
nicht schwer. Eine Ara-Tours-Angestellte kam auf uns zu und begrüßte uns in
beachtenswert gutem Deutsch. Von ihr lernten wir gleich unsere ersten
spanischen Vokabeln. „Pura Vida“ kann in fast allen Situationen verwendet
werden. Bei der Begrüßung sowieso aber auch auf die Frage nach der eigenen
Befindlichkeit. Mit „Pura Vida“ machst du nichts falsch! Während wir die beiden
Worte in unser Gedächtnis eingruben rief sie unseren Chauffeur. 1,2,fix saßen
wir im Großraumtaxi und 30 Minuten später standen wir (9 Uhr morgens) an der
Rezeption des Hotels „Presidente“.
Blumendeko in der Lobby
Um diese Zeit ist man normalerweise ja recht
ausgeruht, wir beide waren nach dem langen Flug mit Zwischenhalt in
Guatemala-Stadt einfach reif für `ne Mütze Schlaf. Zum Glück gab es ein bereits
freies Zimmer mit sogar funktionierender Klimaanlage.
Am Nachmittag erkundeten wir mehr
oder eher weniger das Zentrum der Stadt. Dabei half uns die zentrale Lage des
Hotels unweit der „Bummelmeile“. Aber irgendwie bummelte hier keiner außer uns.
Eine Skulpturenausstellung in der Fußgängerzone erweckte offensichtlich nur bei
uns Interesse.
Es war gerade Rush Our und die meisten Menschen hetzten durch
die Innenstadt, als sei mit einer Evakuierung zu rechnen. Für mein noch recht
müdes Hirn war es auch viel zu laut, kopfschmerzlaut. Fast alle Geschäfte
locken hier potentielle Kunden mit Mainstream- Musik, je lauter desto besser…?
Der Geräuschpegel wurde noch übertroffen von Losverkäufern, die auf der Straße
lautstark den Kauf ihrer glückverheißenden Zettel angepriesen. Außerdem
erlebten wir ein Phänomen, welches uns bisher niemand erklären konnte: Gefühlt alle 30m standen Frauen, welche mit 2m langen bunten USB-Kabeln um den Hals
behängt waren. Sie versuchten mit noch lauterem Geschrei als die Losverkäufer,
diese an den Mann oder die Frau zu bringen. Etwa 20 kabelgeschmückte Damen
lieferten sich so einen eigentümlichen Wettbewerb um den Verkauf der gleichen
Handelsware auf einer Strecke von vielleicht 500m. 2 Wochen später waren noch die Losverkäufer
auf den Straßen, die Kabel offensichtlich alle verkauft. Wenn San Jose an der Küste
liegen würde, hätte ich vermutet, dass ein Schiffscontainer an Land gespült,
die Fracht (USB Kabel) eingesammelt und verscherbelt wurde. Costa Ricas
Hauptstadt liegt aber etwa in der Mitte des Landes, im sogenannten
"Valle Central" auf einer Hochebene. Es bleibt ein Rätsel! Kann das
hier jemand auflösen?
Der Tag endete für uns mit dem Besuch beim „Chinesen“, die sind halt überall auf der Erde zu finden…Der Kauf des Tages war danach aber eine volle Tüte mit Mangos an einem Straßenstand. Etwa 10 sonnengereifte Früchte für 500 Costa-Rica-Colón ( weniger als einen Euro). Ich habe sie im Waschbecken unseres Hotelzimmers essfertig zubereiten müssen, so saftig waren sie. Allein beim Schreiben dieser Zeilen läuft mir schon wieder das Wasser im Mund zusammen.
Der Tag endete für uns mit dem Besuch beim „Chinesen“, die sind halt überall auf der Erde zu finden…Der Kauf des Tages war danach aber eine volle Tüte mit Mangos an einem Straßenstand. Etwa 10 sonnengereifte Früchte für 500 Costa-Rica-Colón ( weniger als einen Euro). Ich habe sie im Waschbecken unseres Hotelzimmers essfertig zubereiten müssen, so saftig waren sie. Allein beim Schreiben dieser Zeilen läuft mir schon wieder das Wasser im Mund zusammen.
Nach ausgiebigem Frühstück im Hotel erfahren wir von anderen
Gästen, die bereits länger im Land sind: Es gibt IMMER Ananas, egal, wo man auf
einer Rundreise übernachtet, Ananas gehört
immer zum Essen dazu. Sie hatten Recht, nie zuvor haben wir beide so viel
dieser süßen Frucht regelrecht verschlungen. Wir werden wohl in Deutschland in
Zukunft weder Mangos noch Ananas kaufen.
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