Samstag, 22. Dezember 2018

u = 1/2*o + 1/3*au + 1/6*u

"What kind of f??? did you bring?"
Der Officer blickt leicht genervt und wiederholt seine Frage, langsam und betont, wie für ein krankes Pferd. Besonders viel Mühe scheint er sich bei der Aussprache des unverstandenen Wortes mit dem "f" zu nehmen ...
Ja, was haben wir da nur mitgebracht. Rätselraten bei uns und Unverständnis auf Seiten des Officers: Dämliche Touris, verstehen nicht die elementarsten englischen Worte. Er zeigt auf unsere Anmeldeliste, die wir bereits im Flugzeug ausgefüllt haben.
Alles klar, wir haben "packaged nuts" mitgebracht. Der Officer ist zufrieden, warum nicht gleich so.
Offensichtlich erwächst aus verpackten Nüssen keine Gefahr, irgendwelche aggressiven Neozoen einzuschleppen. Wir müssen aber noch die Sohlen unserer Wanderschuhe vorzeigen, der Officer lobt deren Sauberkeit - und dann sind wir in Neuseeland eingereist.
Und wir wissen jetzt auch, wie dieser seltsame Laut nach dem "f" einzuordnen ist: In unserem Schulenglisch wird der Vokal in "food" als langes "u" gesprochen, hier ist es eine Mischung aus "1/2*o + 1/3*au + 1/6*u" - und schöön langgezogen.

  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .


Start ab Bangkok in die Nacht mit über einer Stunde Verspätung. Bald nach einer Abendmahlzeit wird das Licht ausgeschaltet, viele Passagiere versuchen zu schlafen.
Ohne wenigstens kurz anzuhalten überqueren wir den Äquator, ich bemerke nichts davon, weil ich gerade den Dinosauriern im "Verlorenen Königreich" beim Fressen zusehe. Nur Jutta bekleckert mich etwas bei der Entgegennahme eines Getränks, aber das geht wohl nicht als Äquatortaufe durch.
Wir fliegen der Sonne entgegen. Über Australien wird es wieder hell und bei der Landung in Sydney ist der Tag schon erwacht. Allerdings bleibt uns das weitgehend verborgen, wir warten im Flughafengebäude denn bald geht es weiter, nach Auckland.

Auckland, angekommen.
Wir sind nicht die Ersten, die hier gelandet sind. Vor uns kamen solche wie dieser hier ...
... mit derartigen Booten.
Vermutlich hatten sie ein nicht ganz so martialisches Aussehen, aber auch nicht so ...
... sondern eher wie hier:


Sie kamen etwa 700 Jahren vor uns an, trafen auf solche Mega-Vögel (nicht auf den im Hintergrund) ...
 ... die innerhalb von ca. 100 Jahren restlos verputzt wurden.
Das hier dargestellte Tier (man beachte den ehrwürdigen Bart) gehört nicht zur hiesigen Fauna ...
wohl aber dieses ...
... das sogar zum Nationalsymbol erhoben wurde, allerdings erst viel später, als an eine Nation überhaupt erst gedacht werden konnte.

Vorher, vor etwa 200 Jahren, kamen größere Schiffe mit Leuten, die brachten neue Tiere mit ...
... die ebenfalls prägend für das Land wurden.

Die Erstankömmlinge, die sich bis dahin nur untereinander die Köpfe eingeschlagen haben, konnten sich nun mit den Neuankömmlingen prügeln, wofür es auch reichlich Gelegenheit gab, da die Neuankömmlinge schon bald große Bereiche des Landes beanspruchten und sich dabei nicht immer an Abmachungen mit den ursprünglichen Siedlern hielten.
Die Neuankömmlinge waren nicht bereit, die Auseinandersetzungen mit den (wenn auch virtuos geführten und kunstvoll gefertigten) steinzeitlichen Waffen ihrer Gegner zu führen. Insofern setzten sich die Neuen in vielen Belangen durch, heute kann nur noch jeder 7. Neuseeländer seine Herkunft auf einen der ursprünglichen Stämme zurückführen.

Mit den Neuankömmlingen hielten dann auch neue Techniken Einzug und heute präsentiert sich "Tāmaki Makaurau" also Auckland als moderne Großstadt.





Typisch ist die außerhalb des Zentrums vorherrschende aufgelockerte Bebauung, an eine Kleinstadt mit allerdings gewaltigen Ausmaßen erinnernd.

Die Beziehung zum Meer wird schon bei einem Blick auf die Karte sichtbar, City of Sails - mit seltsamen Auswüchsen.
Der Herr, der sich am Mast emporziehen lässt, putzt selbigen mit einer Art großem Staubtuch.
Und die Dame benutzt eine Sitzglegenheit, die Lüftungsöffnungen von Schiffen nachempfunden ist.
 

Auckland ist aber auch Vulkanland. Insgesamt 53 inaktive Vulkane befinden sich auf städtischem Territorium, boten den Erstsiedlern einst Gelegenheit Wehrsiedlungen anzulegen und bieten heute prachtvolle Ausblicke über die Stadt.



Auf einem der Vulkanberge lassen sich die Entfernung und Richtung zur Heimat ablesen. Allerdings könnte der Pfeil fast ebenso gut in die andere Richtung zeigen, die Zahl daran wäre nicht viel größer.

Auckland ist auch Regenland. Entgegen möglicher Vermutungen hat sich Jutta hier nicht mit einem Einhorn ablichten lassen ...
... das vermeintliche Horn ist unsere wirksame Waffe gegen übermäßigen Regen. Nach Kauf eines Schirms, dessen Griff hier sichtbar ist, ließen die Schauer deutlich nach.


Unterkunft haben wir gefunden im Haus von Michelle und Rob, sie sind so liebenswert und großzügig, bessere Gastgeber kann man sich kaum vorstellen.


Und nicht nur auf unsere Gastgeber konnten wir uns stützen. hier unsere "local Guides", die uns einen schönen Ausflug in die Umgebung bescherten und unser Verständnis für "den Kiwi an sich" verbesserten.

Piha Beach mit Lions Rock im Zentrum ...
... und vom Lions Rock aus gesehen.

"The Gap" bietet Zugang zu einem geschützten Häfchen ...
... allerdings wird sich der Zugang wohl kaum mit einem Böötchen befahren lassen.

Flucht ...
 ... denn über dem linken Auge des eingeschlossenen Riesen droht sich ein Augenbrauenhärchen zu lösen.

Ein ökologisch korrektes Gefängnis ...
... mit Wärterin ...
... und eingeschlossenem Fabelwesen.

So viel wandern macht durstig.



Und hier der hiesige Christmas-Tree ...
... also Weihnachtsbaum - und der "Schlitten" desjenigen  ...
  ... der hier an einer "Haltestelle" wartet.


Viele Weihnachtsgrüße an alle.


1 Kommentar:

  1. Ihr lieben Weltenbummler,
    Ich liebe es,eure Reise hier im blog mitzuverfolgen.
    Grüßt Auckland von mir und froooohe Weihnachten🌲🐝

    AntwortenLöschen