Sonntag, 9. Dezember 2018

Kinderkrams ... (8.12.18)

Aus dem Grauen kommt das Grauen - oder doch nur der Graue.
Morgennebel.  Zelt und Auto sind kräftig betaut.


Für 7.30 ist die Ankunft unseres Guides Ahmer vereinbart, der uns zum Camp und zum Frühstück bringen soll.
Es zieht sich. Erst gegen 7.50 Motorbrummen - und aus dem Nebel schält sich Ahmers Pickup. Ein Kind steigt aus, ok, aber wo ist der Fahrer?
Der Fahrer steht vor uns, Salman, Ahmers Sohn, 13 Jahre alt.
Salman macht uns begreiflich, dass wir ihm folgen sollen. Das gelingt leider nur unzureichend, ich bleibe gleich nach 30m an einer leichten Steigung im Sand stecken. Salman gibt Handzeichen: Langsam zurück und dann mit Schwung - siehe da, es funktioniert. Salman ist der bessere Wüstenfahrer.

(Die Fotos entstanden später, als sich der Morgennebel aufgelöst hatte.)


Bald trifft Ahmer mit seiner Frau ein, er war mit ihr schon im Krankenhaus. Er meint, es würde ihr wieder besser gehen. Wir hoffen, dass dies zutrifft und nicht nur zur Touriberuhigung gesagt wurde.


Nach dem Frühstück, bevor wir uns auf die Wüstenquerung machen, bietet uns Ahmer Dune-bashing an. Dabei lässt er aber nicht mehr seinen Sohn ans Steuer sondern heizt selbst mit den Touris durch die Dünen. Wir entscheiden uns sofort für ...
... Kamelreiten als Alternative, denn wer kann diesem Blick wiederstehen.

Allerdings kann man von wirklichem Reiten wohl noch nicht sprechen, die Kamele wurden gemächlichen Schritts durch die Wüste geführt. Trotzdem für uns und vermutlich auch für Ahmer die bessere Wahl.
 Es wird gesattelt.
Cool ey.
"Männer" im Zwiegespräch.


Es geht los. Wüstenquerung. 180km. Reifendruck reduzieren und Allrad dazuschalten.
Schon am ersten Höhenzug bleibe ich stecken. Fahrerwechsel. Ahmer bewegt den Nissan souverän nach oben.
Wenig später das gleiche Spiel. Was mache ich falsch? 
Aha, beherzt aufs Gaspedal und die Zusatzuntersetzung wählen. Ab jetzt geht es besser und ich kann unserem Guide folgen.
Ahmer sammelt Feuerholz.
Dünen und Plains wechseln sich ab.
Ausweichmanöver.
Düne rauf ...
... und runter.


Pausenplatz etwa nach der halben Strecke.

Hier serviert Ahmer eine kleine Zwischenmahlzeit. Kaffee, eine Art Linseneintopf und vor allem Datteln, zu einem Pamps verklebte Datteln. Kein  Augenschmaus, sonst aber köstlich.
Ahmer widmet sich anschließend dem Gebet.

Ein Schwätzchen vor der Abfahrt.


Wie aus dem Nichts taucht eine Moschee auf.


An der Moschee beginnt eine Wüstenpiste, ab hier wird das Fahren einfacher, allerdings auch weniger aufregend.

Die Wüste wird "grüner".
Erstmals sehen wir wieder das Meer.
Die letzten Meter zum Strand.


Erst einmal baden. Wassertemperatur bestimmt 28°C, feinster Sandstrand.
Wie in muslimischen Ländern üblich, werden locker bekleidete Damen nicht abgelichtet, Ihr müsst Euch also mit den Reflexen begnügen.

Strandbilder:





Ahmer hat als Wüstensohn mit dem Meer "nichts am Hut", er ruht am Kliff, kommt aber nicht herunter an den Strand.
Mit Sonnenuntergang bereitet er das Abenbrot vor.
 Eine Besonderheit: Wir können erleben, wie er Fladenbrot direkt in der Glut bäckt, als einzige Hilfsmittel eine Schüssel, um den Teig anzurühren und ein großer Löffel.



Wir bewundern noch ein wenig den Sternenhimmel. Es ist noch nicht sehr spät, aber hier draußen gibt es keine Veranlassung, lange wach zu bleiben. Bald ziehen wir uns ins Zelt zurück, Ahmer legt sich zum schlafen nur mit einer Decke direkt in den Sand. 


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