Montag, 17. Dezember 2018

Zwischenzeit 2 (15.-16.12.)

Der eine blickt hinein, der andere heraus.
Da spürt man Dankbarkeit, sich an der Spitze der Nahrungskette zu befinden.
 Aber auch wir befinden uns kurz davor, die Basis einer Verwertungskette zu bilden, bald werden wir zum "Krill" der Tourimafia ... 

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Der Abend senkt sich über Bangkok und mit ihm unser Flieger.
Als wir landen ist es dunkel. Die Anmeldeprozedur erscheint irgendwie seltsam. Auf der einen Seite werden Passdaten automatisiert erfasst, ein Foto wird erzeugt und sinnvollerweise wird dies in einer Datenbank zusammengefasst. Auf der anderen Seite müssen wir ein Vorlageformular handschriftlich ausfüllen. Erkenntlich gibt es Touristen, die das auf Thai (sehr sinnvoll für ausländische Gäste) und Englisch verfasste Formular nicht vollständig deuten können. Wir scheinen alles richtig zu machen, bis auf die vergessene Unterschrift wird nichts bemängelt.

Das Empfangskomitee erwartet ...
... nicht uns, wir werden zur Seite gescheucht. Scheinbar wird eine Teilnehmerin irgendwelcher Miss-Wahlen erwartet.


Noch am Abend treibt uns der Hunger aus dem Hotel. Nur 6 Gehminuten entfernt herrscht Einkaufsgedränge, zwischendurch kleine und große Stände mit Verköstigungsmöglichkeiten. Für unsere Vehältnisse scheint es etwas unorganisiert-schmuddelig, aber wenn man beim Essen darauf achtet, dass es gebraten oder gekocht ist, sollte man eigentlich auf der sicheren Seite sein.




Am nächsten Tag, es gibt kein wirkliches Ziel, wir lassen uns von der Handy-Karte inspirieren. Es sind ja auch nur 2 Tage, an denen wir etwas unternehmen können.
"Golden Mountain" prangt an einer der Karteneintragungen, nicht weit davon "Giant Swing". Hört sich doch irgendwie interessant an.

Wir starten.
Wenige Meter hinter unserem Hotel ein Kanal. (Derer gibt es viele im hügellosen Bangkok.)
Der aufgesuchte hat die Anmutung eines Abwasserkanals. Und mit Blick auf die erstaunlich geringe Mückendichte ist die im Kanal wabernde Brühe wohlmöglich nicht einmal als Mückenbrutstätte geeignet.

Die Spitze des "Goldberges" wird bald sichtbar ...
... und nicht lange darauf erreicht.
Zwischendurch:
Ein öffentlicher Park (innerhalb eines ehemaligen Forts von Bangkok) ...
... bietet etwas Raum zur Erholung von Verkehrslärm und den vielen unangenehmen Gerüchen, die eine ähnliche Wirkung in der Nase entfalten, wie es der Lärm in den Ohren tut.

Gewöhnliche Straßenbilder:




Am Eingang zum Goldberg lassen sich Wünsche auf "Gold"-plättchen schreiben (für 50 Bath kann man sich das schon mal gönnen) ...
... und im Sinne einer größeren Eintretenswahrscheinlichkeit möglichst weit oben platzieren.


Für weitere 100 Bath je Ausländer (Thais zahlen nichts, aber das ist bei einem Thai-Tempel sicher akzeptabel) geht's dann aufwärts. Vorbei an einem Bildnis des Erleuchteten ...
... und vielen "Installationen", die man in Deutschland der Gartenzwergkultur zuordnen würde.


Während der Herr zart am Glöckchen bimmelt ...
... lässt es die Dame richtig wummern.


Auf dem Gipelplateau lassen sich die Gläubigen vom Umgebungstrubel (der nicht nur durch Touris erzeugt wird) wenig stören.
Das macht mir den Buddhismus auch sympathisch, die Anhänger dieser Religion scheinen ziemlich entspannt damit umzugehen.

Wir bewundern die Aussicht. Ganz im Vordergrund Tempelgebäude, dahinter etwas angegammelt die Lebensorte der Bangkoker und im Hintergrund eine durchaus beeindruckende Skyline.


Auf dem Weg zur "Großen Schaukel" ...
... dieses Werbeschild. Und wie jeder von Euch natürlich sofort gelesen hat, geht es hier zum ...
... Buddhagroßhandel.

Im nahegelegenen Tempel findet man Ruhe ...
... eine Gartenzwerg-Installation ...
... und eine Schülergruppe bei religiösen Unterweisungen.



Nun denn, auf an den Fluss.
Dort sollen Fährschiffe einen Teil des öffentlichen Nahverkehrs abdecken und für einen schmalen Taler eine andere Sicht auf die Stadt bieten.
Das Handy sagt, ca.2km zu Fuß, wir wollen mit dem TukTuk fahren, bunte Dreiräder mit Moped-/Motorradmotor, allgegenwärtig im Straßenbild.

Wir sprechen einen Fahrer an und fragen nach dem Preis für die Strecke - erster Fehler, damit zeigen wir, dass wir die Beförderungsgepflogenheiten nicht kennen. Der Fahrer ruft 300 Bath auf, mehr als in Deutschland für diese Streckenlänge. Wir nennen 200 Bath, der Fahrer willigt ein (wohl immer noch das 4- bis 5-fache des Preises, den ein Thai zahlt - falls der überhaupt ins TukTuk einsteigt).

Irgendwie niedlich sehen sie ja aus, diese Gefährte - und auch der Name lässt Assoziationen zu Spielzeug aufkommen. Darin sitzend erlebt man das auf andere Weise. Es ist rumpelig und laut, Abgase gibt es die Menge und der Fahrstil lässt eine rechtzeitige Regelung der Erbfolge sinnvoll erscheinen.
Immerhin, wir kommen unbeschadet an. Zwar nicht am richtigen Ort (der Fahrer setzt offenbar auf die fehlende Ortskenntnis der Touris und spart sich die letzten 200m) aber - wir sind TukTuk gefahren.


Die Fährboote sind in mehreren Linien organisiert und bedienen um die 30 Anlegestellen.
Bald ergattern wir einen Sitzplatz ...
 ... und können eine entspannte Bootstour erleben.







An der Endhaltestelle besuchen wir einen Markt.


Ein paar Kalorien wären jetzt nicht schlecht.
Alles ist frisch, wir entscheiden uns ...

... dann aber doch für Ananas.

Zurück zur "Central Station" der Fähren. Wir wollen uns jetzt eine Mall ansehen - und wenn es darum sei, die klimatisierte Umgebung zu genießen.
Auf den Stufen zum Eingang kommt mir ein Herr etwas ungeschickt in die Quere, eigentlich kein Problem, aber er entschuldigt sich vielmals. Scheint ein lustiger Typ zu sein, der ein wenig Zeit hat und mit uns kleines Gespräch anzettelt ...

(Der Bangkok-Erfahrene ahnt sicher schon, wie es weiter geht. Die anderen müssen noch warten ...)


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