Mittwoch, 12. Dezember 2018

Abschiedstour (11.12.18)

Good morning.
Unser Herbergsverwalter hat sich aus dem Bett geschält. Nicht von allein, sondern dank des Eingreifens eines Ingenieurs aus Muskat, der hier seit einigen Tagen den Aufbau einer Verdichterstation für Öl überwacht, in diesem Etablissement untergebracht ist und daher den gewöhnlichen Aufenthalt des Wirtes kennt.
Sicher ist es schwer, in diesem Ort eine Beherbergung zu betreiben, aber mit wenig Geld, nur unter Einsatz der eigenen Arbeitskraft ließe sich schon Einiges bewirken. Die Herberge dürfte die einzige im Umkreis von 200km sein, insofern könnte man ja etwas versuchen. Aber der Typ macht wahrscheinlich nicht mehr als unbedingt erforderlich. Ob er mit seinem öden Leben wirklich zufrieden ist?

Nun ja, der Wirt bemüht sich erst gar nicht, uns ein Frühstück anzubieten, sondern setzt sich zu uns ins Auto und geleitet uns zu dem "Restuarant", in dem wir gestern bereits unser Abendessen hatten.
Jetzt, am Tage sind die Tische von der Straße genommen und wir platzieren uns im Gastraum und geben eine Bestellung auf.

Es herrscht durchaus Betrieb, einige Ölarbeiter kommen zum Essen, Außerhausbestellungen werden an vorfahrenden Autos ausgegeben. Wir warten ...
Schließlich trifft eine Tourigruppe ein, ebenfalls Deutsche, ebenfalls mit Buchung bei unserem Reiseveranstalter, nur unter Leitung eines Guides. Als die Gruppe vor uns bedient wird, fragen wir dann doch nach. Der Guide ergreift sofort die Initiative und zeigt, wie man hier richtig bestellt. Man geht in die Küche, redet mit dröhnender Stimme und tritt etwas herrisch auf. (Dies aber nur in Bezug zu den Restuarantbetreibern, uns gegenüber bleibt er zurückhaltend freundlich.)
Wir tauschen uns ein wenig über die Reiseroute aus, können unter Nutzung des Handys des Guides checken, ob unsere Flugreservierungen vorgenommen wurden (noch nicht) und treten dann die Weiterreise an, beide Gruppen in unterschiedliche Richtung.



Uns zieht's zunächst ins Wadi Shuwaimiya.

Hier regnet es offensichtlich selten, wenn dann aber intensiv, so dass die Erosion im Laufe langer Zeiten dieses 22km lange Tal in das Kalksteinplateau hineinfräsen konnte.
Die präparierte Piste verliert sich bald, die Geschwindigkeit muss den neuen Verhältnissen angepasst werden und die Offroad-Fähigkeiten unseres Autos sind wieder gefragt.
 
Es ist lauter als in der Wüste, Insekten und Vögel sind zu hören, auch Ziegenmeckern.

Der Verkehrsbeobachter bleibt stumm ...
ebenso wie die Echse ...
die Schnecke ...
die Schlange ...
und das Auto - wenn es parkt.

Geheimnisvolle "Schriftzeichen" zieren die Wände ...
... und gewaltige Stalaktiten erinnern an Tropfsteinhöhlen.


Etwa ab dieser Stelle fahren wir nicht weiter, es kostet zuviel Zeit, weiter talaufwärts zu holpern, wir haben schließlich noch 250km vor uns.

Auf dem Rückweg eine letzte Wasserdurchfahrt.


Wir verlassen das Wadi, das zum Meer hin immer mehr zu einer breiten Schotterebene wird.


Die Fahrt nach Salalah verläuft auf der Küstenstraße.
Der Straßenbau einige Kilometer landeinwärts wäre wahrscheinlich weniger aufwändig, aber dort siedelt niemand. Nur an der Küste, an den zum Meer hin abfallenden Rändern der Hochflächen bieten sich Lebensgrundlagen, entstanden Siedlungen, die jetzt erschlossen werden.
So fräst sich also die Straße durch den Rand das Küstengebirge.




Zwischendurch Beachtenswertes:
Hier gibt es Wasser.
Ein Wadi schlängelt sich zum Meer.
Das ist wohl eher dem Fehlen eines geeigneteren Warnschildes zuzuschreiben.
Pausenplatz ... ich bin nur kurz für das Foto dorthin gefahren. Ob der Pilz einer statischen Untersuchung zugeführt wurde? (Die Frage ist wahrscheinlich typisch deutsch.)
Der Hirte dirigierte seine Tiere aus dem Auto, offenbar schon über mehrere Kilometer, wie an den Kökeln auf der Straße abzulesen war.

Die Folgen eines Bergrutsches werden beseitigt.


Und dann ...
... eine Rarität.


Kein Gehfehler - sondern ...
... man beachte die Pfütze auf der Straße. Das Viech war einfach ungeniert.

Ankunft in Salalah. Die Straße ist nach dem Sultan benannt und entsprechend aufwändig gestaltet.




Schade, hier in Salalah endet unsere "selfguided" Tour. Es bleiben noch zwei Tage Strandurlaub.

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