Freitag, 4. Januar 2019

im Norden vom Süden

Gegen 1 Uhr früh. Die Autoschlange wälzt sich aus der Fähre.

So sieht sie also aus, die Südinsel. Eine spärlich beleuchtete Fahrbahn, rechts und links alles stockdunkel, die Autos fahren immer noch auf der falschen Seite und die Verkehrszeichen sehen aus wie auf der Nordinsel.

Wir wollen nicht mehr allzuweit fahren. Das Handy hat uns einen geeigneten Ort ausgesucht. Wir vertrauen ihm und der netten Dame, die darin eingesperrt ist und uns die Richtungsänderungen vorschlägt.
Tatsächlich, an der vorbezeichneten Position befinden sich Fahrzeuge ähnlich unserem. Eine freie Lücke zwischen zwei Bäumen, ein Ast streift das Fahrzeugdach (aber nicht schlimm), der Motor ist aus, Ruhe!
Denkste - brummend meldet sich der Kühlschrank. Ein Griff zum Schalter und dann ist wirklich Ruhe.
Ein kurzer Spaziergang zum Strand muss noch sein, inklusive Sternhimmelbewunderung und dann kommen auch wir zur Ruhe.

So sieht sie also aus, die Südinsel - am Morgen danach.
An der Mündung des Blind Creek versuchen Angler ihr Glück.

 Auch wenn hier ein Pärchen Hand in Hand abgebildet ist ...
... handelt es sich nicht um das örtliche Standesamt sondern um ein typisches Ausstattungselement solcher Campsites. Das sorgt dafür, dass man die umliegenden Gebüsche angstfrei durchstreifen kann.
Und so sieht unsere Campsite beim Verlassen aus.
Wie man sieht, bis auf die Toilette gibt es keine weitere Ausstattung, aber dafür braucht man nichts zu bezahlen. Erfreulicherdings betreiben einige Kommunen und das Umweltministerium eine ganze Reihe solcher einfacher Campsites, einige verfügen zusätzlich über einen Wasserhahn, Mülltonnen ...


Pausenplatz auf dem Weg nach Westen, nach Motueka:


Hier in Motueka ist die Campsite ein Parkplatz mitten im Ort ...
 ... und darf wirklich nur für Übernachtungen genutzt werden, tagsüber ist es Kundenparkplatz für die umliegenden Geschäfte. Heute am Sonntag muss der Platz bereits um 6 Uhr geräumt werden, es ist Markt und die Stände werden aufgebaut.    U.a. gibt es "german Bratwurst" ...
... aber noch ist der Wagen nicht besetzt.

Wir fahren, fahren ... fahren ... schließlich über ein Brückchen ...
... erreichen den ...
... und melden uns bei "hija-hija-ho" ...
... also Old MacDonalds Farm.

Unser Stellplatz ...
... leider nur für eine Nacht. Eine Unterkunft bei Abel Tasman ist in der Hochsaison ohne Vorbestellung kaum zu ergattern.

Der Strand ist hier breit wie an der Nordsee ...
... und wird ebenso alle 12 Stunden abgespült. Nur sind die Berge auf der anderen Seite der Nordseebuchten weniger eindrucksvoll.
Hinter dem Strand steigt ein subtropisch bewaldetes Gelände an.



An sich sollte sich im Nationalpark kein Müll finden, aber manches lassen die Leute dann doch stehen ...
... und dieser einzelne rechte Schuh steht schon lange hier, mittlerweile versteinert. (Den zugehörigen linken haben wir nicht gefunden, vielleicht in's Meer gespült?)


Für den empfohlenen Coastal Track, die Wanderung entlang der Küste des Nationalparks sind die Voraussetzungen nicht gegeben, es fehlen Anmeldungen für die Hüttenübernachtungen.
Was macht man sonst hier?  Z.B. kajaken:
Die Organisation einer mehrtägigen Kajakreise funktioniert wieder nicht mangels entsprechender Anmeldungen, aber eine Tagestour ist leicht gebucht.
Ausrüstungsausgabe (für den Preis recht abgeranztes Zeug, aber Urlaub in NZ scheint für €-päer preisintensiv zu sein), Sicherheitseinweisung und Start.

Zwei Inseln liegen in Reichweite, eine wird umrundet, die andere geentert.

Wir werden beobachtet ...
... und beobachten zurück aus leicht erhöhter Position:

Unser Badestrand ...
... und der Strand an der Bootsabgabe - jetzt bei Flut.


Hier kajaken, das schmeckt nach mehr. Wer sich auf der Karte die tief eingeschnittenen Buchten an der Nordküste der Südinsel ansieht und erfährt, dass dies die sonnenreichste Region NZs sein soll, der kann sich denken, dass man hier auch einen ganzen Urlaub mit dem Boot verbringen kann.


Ein letztes Foto von zweien, die Fotos aufnehmen ...
... und dann müssen wir am Silvesterabend abfahren. Wir gondeln noch etliche Kilometer direkt entlang der Küste, aber so wirklich überzeugende Stellplätze finden sich nicht. Also dann doch lieber in's Inland.

Ein wirklich schönes Plätzchen am rauschenden Bach ...
... versöhnt damit, dass wir den Jahreswechsel nicht mit Meeresrauschen am Strand verbringen können.

Ein wunderbarer Sternenhimmel ersetzt das Feuerwerk. Ich kann mich nicht erinnern, jemals ein so ruhigen Jahreswechsel erlebt zu haben.

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